Samstag, 30. Juni 2012

Nachdem ich alle Lieder, ...

... die ich jemals für die Schule gelernt habe, durchgesungen hatte, kam ich langsam wieder auf den Gedanken zurück zu Fred nachhause zu gehen.
Nachdem mich Fred in unserer Prügelei übertrumpht hatte und sich mit seinen spaßigen Beleidigungen einfach nicht mehr im Zaum halten konnte, nahm ich eine leere Colaplastikflasche aus dem Karton, neben dem ich stand, und knallte sie voller Wut auf den Boden... Als es ein wenig schepperte. Was denn??? Wer lagert eine selbstgebastelte Pfeife auch schon in einem Karton neben seinem... restlichen Tabak... Ist ja auch egal! Ich trage keine Schuld an gar nichts. 
Nur meine Reaktion war vielleicht ein kleines bisschen übertrieben. Fred von außen einzuschließen, den Schlüssel gesteckt lassen und barfuß aus dem Haus zu flüchten, kam ihm wohl doch ein wenig unerwartet. Mit der Aussage "Rauchen ist dem wichtiger als unsere Beziehung!", jedoch eigentlichem Schuldbewusstsein soeben eine kleine Künstlerarbeit meines Freundes zerbrochen zu haben, der doch überhaupt kein Wort zum Thema Rauchen gesprochen hatte, rannte ich barfuß zu unserem Spielplatz, auf dem ich mich auf eine Schaukel setzte und eine Stunde lang meine Schullieder sang.
Als die Wolken schließlich immer mehr zuzogen und meine Füße vom Stoppen der Schaukel ganz sandig wurden, drehte ich - meinen eigenen Stolz brechend - um, auf zu Freds Haus. Kleine Kinder wurden von ihren Müttern weggezogen, wenn sie mich neugierig beäugten, als wäre ich unzivilisiert, nur weil ich keine Schuhe trug und ein kurzes helles Kleid anhatte - Und ich entschloss mich, das Spiel mitzspielen. Ich neigte meinen Kopf zum Erdboden und schlich über meine Augenwinkel blinzelnd durch die Dorfstraßen bishin zu Freds Haus. Außer meiner Sandaletten im Garten fand ich jedoch nichts und niemanden vor und entschloss mich, auf das Dorffest zu gehen, welches Fred und ich eigentlich fest als gemütlichen Abend eingeplant hatten. 
Blöde Sachen summieren sich meistens. So konnte ich auf dem Fest absolut niemanden erkennen, da nur Kerzenlichter brannten. Nach einigen Minuten meines zivilisierten Comebacks, welches ich durch meine Schuhe erworben hatte, fand ich schließlich Albin, Anita und ChRiZ, die mir mitteilten, Fred würde mich ebenso suchen. Ich wartete also mit meiner neureparierten Colaflaschen-Pfeife auf Freds Treppe und konnte nach 20 Minuten sagen, in denen er fassungslos auf mich zugesprintet kam "Ich hab sie wieder repariert..."

Lieber Fred, falls du das hier lesen solltest, dann möchte ich mich aufrichig bei dir dafür entschuldigen, dass ich zu blind und doof bin zwischen einer herkömmlichen Cola-Flasche und einer verarbeiteten zu unterscheiden. Desweiteren tut es mir leid, dass du nur wegen meiner ängstlich angekratzen Peinlichkeit 2 Stunden durch das Dorf rennen musstest und meinen Namen gerufen hast.
Dabei habe ich nur an unserem Platz auf dich gewartet.
Wären wir in einem Film, hättest du mich gefunden.
Wären wir in einem Film, wären wir allerdings nach dieser peinlichen Aktion meinerseits auch sicherlich nicht mehr zusammen.

Freitag, 29. Juni 2012

Adios

Es ist ganz egal von wem oder wovon man sich verabschiedet. Immer kommt ein mulmiges Gefühl im Magen auf... Und dieses Mal liegt das an keinem überdosierten Shishatabak.
Heute hatten die 12er unserer Schule ihre traditionelle Abitur-Zeugnisübergabe. Es gibt nur sehr wenige... Es gibt vermutlich keinen Menschen aus diesem Jahrgang, den ich leiden könnte. Wieso sollte ich auch? Als ich in der 6. Klasse war, haben die Mädchen angefangen über mich zu lästern und die Jungen begonnen sich über mich lustig zu machen. Dabei sollte man doch echt nicht auf den Gefühlen eines 11jährigen Mädchens herumtrampeln.
Egal, ob sie sich über mich ereiferten oder auch nicht, ein Jahr darauf war ich doch mit dem Rotzer der damaligen 8b zusammen (Einmal sitzengeblieben, saß stets allein an einem Tisch in der Mensa, stets apfelrote Bäckchen... Wangen, und Diabetes. Bei unserem dritten Treffen bekam er seinen Spitznamen verliehen... Als wir hinter dem Weihnachtsmarkt eine kleine abgelegene Stelle gefunden hatten, an der wir uns niederlassen wollten und ein wenig Händchenhalten wollten, bekam ich plötzlich ein gewaltiges "ALTER!" zu hören "Guck mal!". Der Rotzer zeigte mit seinem Zeigefinger stolz und begeistert staunend auf den 30cm Rotzefaden, der ihm aus der Nase hing. Von da an verlor ich jegliche Lust Mr. Rotzi-Diabetes jemals zu küssen.)
Und nur einen Monat später mein Giraffen-Freund. (Meine Mutter gab ihm diesen Namen, als er bei uns zu Besuch war. Angeblich habe er doch so einen langen Hals wie eine Giraffe. Wenn meine Mutter an Giraffen denkt, assoziiert sie die Tiere automatisch mit Richard, wie er wirklich heißt. Wir haben sogar eine Holzgiraffe in unserem Wohnzimmer stehen, den wir auf Richard getauft haben. Letztlich scheiterte diese Beziehung nicht an dem unglaublich berstig feuchtem ersten Kuss, den er mir pünktlich zum Schaltjahr 29.02. aufdrängte während wir RITTER DER KOKOSNUSS schauten, sondern ENCORE! HERR ERBARME DICH... an einer neuen männlichen Flamme.)
Ein Mädchen aus Giraffis Klasse entschloss sich kurzerhand dafür, mich von dem Tag an, an dem Giraffe und ich zusammen gekommen sind, zu hassen. Hinter dem scheinheiligen "Ach Quodie, ich bin nicht böse auf dich. Ich hab dich doch trotzdem noch ganz doll lieb!" verbarg sich bereits nach ihrem Umdrehen ein Satz, der mir später als folgender übermittelt wurde: "Diese dumme alte Schlampe!". 
Insgesamt kann ich mich also nicht wundern, dass ich in diesem Jahrgang auf nicht allzu viele Sympathiepunkte gestoßen bin.
Dennoch funkte soetwas wie ein kleines bisschen Bedauern in meinem Magen auf, als die blöden 12er Schlampis und Vögel ihre Zeugnisse überreicht bekamen.

Donnerstag, 28. Juni 2012

Hummeldickie plumps

Judo mit Fred im Klassenzimmer und unglaublich schlechte Laune wegen eines bisher schecklichen Deutschlandspiels.
Ich kotze, wenn es so weiter geht!

 

Mittwoch, 27. Juni 2012

Die Wahrheit...

... ist zumeist der Schlüssel zum Beruhigen.
Ich hätte heute nicht nur einen großen Fehler gemacht, sondern gleich zwei. Zwei große.
Aber in einer Beziehung teilt man sich nunmal alles mit. Als ich Fred heute Morgen gesehen habe, konnte ich ihn nur umarmen. Er war gleich ganz überrumpelt, mich so lieb zu erfassen... Wenn ich das doch nur immer machen könnte. Das Wahre an Fred erkennen ohne einen dummen Fehler zu machen.
Aber auch große Fehler lassen sich mit kleinen Schritten vermeiden.
Ich wusste, dass Phantome sich in Sinne einschleichen können. Wenn das heute Phantomschmerz war, dann hat er sich doch gut bezweckt.
Aber heute wird kein Geist neben mir laufen oder meine Seite verfolgen.
 

Dienstag, 26. Juni 2012

Wie ich ...

... schon bei Jeannette feststellen durfte, verharmlosen sich die schrecklichen Vorahnungen von Abschied, wenn dieser sich noch einige Stunden hinzieht.
Unser finnischer Austauschpartner hatte heute den letzten Schultag gemeinsam mit uns. Und den ersten und letzten Abend mit mir verbracht.
Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schrecklich langweilig Englisch und Religion ohne ihn werden wird.



Montag, 25. Juni 2012

Mjam Mjam

Noch nie zuvor hat mir jemand so streng empfohlen, ein Sandwich zu essen.
Nachdem ich gestern meinen neuen Bikini und gleichzeitig meine Freibadsaison eingeweiht hatte, litt ich nicht nur an Schüttelfrost, sondern auch an aufdringlichen Sandwich-Geschenken!
Wenn ich ich NEIN sage, dann will ich auch kein Sandwich essen. Auch kein kostenloses.

Samstag, 23. Juni 2012

Berg ab

Wie in Zeitlupe fuhr ich auf der Rolltreppe in der Einkaufshalle eine Etage tiefer, als ich noch den dämlichen Sprecher der NPD an der Kasse mit seinen kurzen Springerstiefeln beobachtete. Als ich meinen Kopf wieder gerade aus wenden wollte, steifte mein Blick kurz einem verschwommenen, mich anlächelnden. Das Phantom stand in der zweiten Kassenreihe und lächelte mich mit seiner Sonnenbrille, den übervollen Lippen und dem unverwechselbar schelmischen Grinsen an. Ich schrak so sehr zusammen, dass ich mir die Hand vor den Mund halten musste und den folgenden halben Einkauf Herzrasen und Zittern hatte.


Freitag, 22. Juni 2012

"Der Herr vergebe dir deine Sünden..."

Wunderlich, wenn unser Chor für die Verabschiedung einer Nonne singt, die offensichtlich wegen eines Strafdelikts zurücktreten musste. YIPPIE! 
Aber Respekt an meine neu appellierte Schnelligkeit: In weniger als 5 Minuten durch die halbe Innenstadt samt 2 neuen Bikinis!

Donnerstag, 21. Juni 2012

Rent a Mats

Meine nachkränkliche sportliche Aktivität spüre ich heute besonders in den Beinen. Putain de MERDE!!!


Sonntag, 17. Juni 2012

Chips:Cola

Honig, Chips, Cola und Physik machen sich nicht gut zusammen...
Das 1:1 Deutschland:Dänemark beruhigt auch nicht.



Brumm Brumm Brumm ...

macht es in meinem Kopf. Ob nun meine imaginäre von Bienen hervorgesummte Honigallergie durch die Überdosis ihrer Erzeugnisse im Tabak herbeigerufen wurde, oder aber einfach das selbstgemischte Zeug von Albin und Fred so gestört reinhaut, kann ich nach dem gestrigen Abend leider nicht beantworten.
Nur kann ich mit Stolz behaupten, dass es nicht nur lässig, sondern auch verdammt edel wirkt, wenn 4 Menschen im Kreis sitzen und kleine Shisha-Rauch-Ringe blasen können. "Yo!" als Ausdruck meiner neuerlangten Coolness, und würden sich die Nobelmenschen nicht immer so zurücknehmen mit ihren nach außen getragenen Emotionen, so folgte nun ein elitärer Ausruf.

Freitag, 15. Juni 2012

"Alles Liebe zum Geburtstag!!!"

"Bruce Springsteen werden wir heute niemals auf dem Rummel treffen! Menschenmengen, und außerdem hat er heute Geburtstag!", meinte ich circa 10 Minuten bevor wir ihn eben dort trafen.
Dieser Tag endet für mich mit einem bezaubernden Lächeln in Kombination mit "Danke!", einem atemberaubenden EM-Spiel zwischen Schweden und England, und keiner Hummel auf dem Rummel.





Von Grünen Bären & Giraffen


Die Englisch-Hausaufgabe, die ich meinem Freddi-Bär geschrieben habe, nimmt seine Lehrerin nun als Musterantwort für eben diesen Text. Yippiiiie! Nur schlecht, dass es für sie so offensichtlich wurde, dass der Text auch aus meiner Feder stammte.
Ach, was soll's!
Als ich damals noch mit meinem Giraffen-Freund zusammen war, habe ich ihm ein Gedicht für Religion geschrieben, und nicht daran gedacht, mir die Lizenzen zu übertragen...

 
Aber sowas passiert nur mit Giraffen... Nicht mit Bärchen!

30 Jahre Bruce Springsteen


Der Beginn einer neuen Ära! Halli Galli minus Fred, Herz minus Quodie!

Dienstag, 12. Juni 2012

Haie im Aquarium

Die Vereinbarung eines Auslandsjahres und eines Freundes... insbesondere eines Freds... ist vermutlich nicht ganz so einfach, wie die Planung eines Aufenthaltes fern von daheim ohne Bindung und Pflichten. 
Zum ersten Mal werde ich mit der Risikobiografie meiner Zukunftsträume konfrontiert.


Aber egal, wie es kommen wird: Momentan erinnert mich das alles nur an ein ewiges Haifisch-Fressen. "Nimmst du die, dann nehm' ich den!" 

Sonntag, 10. Juni 2012

EMEMEMEMEMEMEMMMMMAAATSSS

In Büchern und Filmen wird es oftmals als Triumph beschrieben, seinem Freund ein wenig Eifersucht ins Gesicht zu treiben. Aber nie spricht man davon, was passiert, wenn man sie dazu auch noch traurig und wütend macht. Wenn man sie soweit bringt, dass sie einen beleidigen.
Auslöser: Das Phantom und - Mats Hummels.
Schuld: Quodie.


Dennoch herzlichen Glückwunsch zum gestrigen Erfolg, Matsi.
Ich sollte mich in Zukunft zügeln.

Samstag, 9. Juni 2012

Premiere

"Wenn es regnet, werde ich kommen."

Letztlich bin ich der Meinung, dass die ganze aufgedrehte Aufgeregtheit meinerseits wirklich nicht hätte sein müssen. Der erste Film, an dem ich aktiv mitgearbeitet habe, ist mittelmäßig provinziell und stellenweise humorvoll auf dem Boden gelandet und es wurden nur die Szenen verarbeitet, in denen ich schrecklich gespielt habe.













Gestern Abend fand unsere Kurzfilmpremiere statt. Nicht nur die schrecklich improvisierte Moderation, sondern auch die Aftershowparty mit maximal 25 Gästen inklusive Band, machten diesen Abend trotzdem zu einem, wenn auch eigentlich anders geplanten, unvergesslichen Ereignis.




Und da leichter Nieselregen fiel, saß das Phantom, so unscheinbar wie es auch aufgetaucht war, in der dunkelsten Ecke des Raumes, mir ab und zu ein paar unverschämt grinsende Blicke zuzuwerfen.
Und gleichberechtigt still, wie es dasaß, sprang es ebenso unerwartet von seinem Stuhl auf und verschwand in den regenbogenfarbenen Abend. Ich folgte ihm noch ein kleines Stückchen, doch da drehte es sich schon mit seiner Sonnenbrille auf der Nase auf halber Strecke noch einmal zu mir um, und lief schelmisch grinsend bis zum Ende des Regenbogens.
Noch zweimal sah ich es an diesem Abend. Hielt doch neben mir ein kleines Auto, aus dem es sprang und in die Stadt lief, in der längst alle Geschäfte geschlossen hatten. Wieder drehte es sich auf halber Strecke um, musterte mich grinsend, und lief weiter.
Und auf dem Rummel, als ich mich umdrehte, stand es so urplötzlich hinter mir und sagte "Guten Appetit! Guten Appetit!" als so überzeugend einzige Worte, die es jemals zu mir gesprochen hatte, dass ich es auf einmal war, die sich auf halber Strecke umdrehte und grinste.
Diesmal stuppste es mir nicht mit dem Finger auf die Schulter und löste sich in Luft auf. Aber es verschwimmt schon jetzt in meinem Kopf als Geist.

Dienstag, 5. Juni 2012

"Ich freu' mich schon!"

Komisch, wie sehr einen normale Klassenkameraden mit einem kleinen bisschen Aufmerksamkeit überraschen können!
Was mich angeht, freue ich mich auch unglaublich sehr sehr sehr auf Freitag! Die Premiere meines allerersten Films... JUHUUUU!!! 

Sonntag, 3. Juni 2012

Fred, der Vampir

Auch wenn ich Fred des Öfteren Sachen an den Kopf werfe wie 
"Du bist absolut nicht dazu in der Lage, Kompromisse einzugehen!" 
"Oh mein Gott, wir können niemals zusammen ziehen!"
"Ich bin zu emanzipiert, um dich zu heiraten."
oder
"Autsch! Wieso beißt du in meine Wange, du Idiot???"
meine ich das alles ja gar nicht böse, sondern ... ernst.
Ich glaube, er erwartet sich später einfach einen anderen Lebensstandard als ich. Ich will nicht behaupten, dass er zu spießig wäre, weil das bedeuten würde, ich wäre zu durchgedreht; ich will auch nicht behaupten, dass er zu ordentlich und koordiniert für mich ist, weil ich damit mein eigenes Urteil aussprechen würde. Aber eine gemeinsame Wohnung kann man nicht einfach zweiteilen.
Frankfurt vs. Hamburg, Dresden vs. Berlin, Altstadt vs. Neustadt, Hygiene vs. Gemütlichkeit.
Fred vs. Quodie.
Quodie vs. Kompromisse in der Liebe.
Denn ich habe Fred wirklich richtig lieb. 


Und sofort dreht sich alles in mir um 180°. Ich habe eingesehen, dass ich viel zu abweisend zu Fred bin, und selbst mit einer Überdosis von Enttäuschung und Selbstmitleid in der Ecke liege, wenn Fred Dinge ausspricht, die er anders formuliert, als ich es hören wollte. 
Ich kann ganz genau verstehen, was er meint. Ich verstehe das, ich habe Verständnis, ich spreche seine Sprache, oder wie auch immer. Aber trotzdem mache ich mir jedes Mal diese blöden Gedanken, die nur aus der Verlustangst und Eifersucht entspringen.
Denn ich habe Fred wirklich richtig lieb.