Samstag, 31. März 2012

"Sorry, I forgot my jacket!"

Der perplexe Blick Bruce Springsteens war in gewisser Weise angemessen, als ich durch das Klassenzimmer schwebte wie Tinkerbell auf der Verfolgungsjagd mit einer Mücke, um meine vergessene Jacke aus dem Englischunterricht zu holen. In dem Moment, da ich über den Ranzen einer mir verschwommenen Person sprang und alles nur noch auf die Frage ankam "Stürze ich, oder bleibe ich standhaft?" löste sich ein wenig von meinem Feenstaub und ich flog zurück zur Tür.
"Good-Bye to you!" strahlte mir Springsteen-Sonne noch entgegen, als ich mich mit meiner Kapuze an der Türklinke verhakte und weder mit Luft noch Farbe im Gesicht ein verhältnismäßig lässiges "Good-Bye!" heraus bekam.

Bruce Springsteen ist genau 13 Jahre und einen Tag älter als ich. Das geht doch, oder?
Fred jedenfalls teilte mir heute, zu meinem großen Entsetzen, mit, dass er keine Kinder wöllte. Zumindest nicht vor 30.
Brucie wird nächsten Mittwoch 30. Ich habe also, wenn Männer grundsätzlich in ähnlichen Zeiteinteilungen denken, nur noch 5 Tage Zeit!!!

Sonntag, 25. März 2012

Franz Kafka liebt mich!

Hätte ich gewusst, dass dieses Jahr Nana in der Jury des Literaturpreises säße, hätte ich vermutlich einfach einige Dollar rübergeschoben und mir damit endlich mal wieder einen kleinen Erfolg gekauft... Haha...
Nana stimmte sehr für den Sieg meines Gedichtes "Pulstrommel" für den mindestens 2. Platz. Antwort eines weiteren Jurors: "Da hat wohl jemand den Expressionismus zum Frühstück gegessen." PAAAH! Und wenn schon! Ich SCHEISSE auf die ganze moderne "Dicht"kunst...






 

Zweifellos ...

... wäre ich dazu in der Lage jemanden aus Wut mit bloßer Hand zu erschlagen.
Meine Mutter ist die selbstmitleidigste, übertrieben aufopfernste und sturste Frau der Welt. Nichtmal kann sie sich das Resultat anhand eines Videos der letzten Woche ihrer Tochter anschauen ohne dabei sofort an sich und ihren eigenen Kopf zu denken. Nur sie hat in ihrem Leben erfahren, was wirklicher Schmerz bedeutet. Nur sie kann wissen, welch unermesslich schlechten Einfluss meine große Schwester auf mich ausüben kann. Und gleichzeitig kann nur sie von ihren Töchtern behaupten, dass sie allein, oh Pardon, und Papa natürlich, daran Schuld wären, wie unglücklich sie ihr Leben doch zu leben hat. Ich hasse das...
Wegen dieser egozentrischen Erzeugerin musste ich so laut und vierfach mit meinen Türen knallen, dass all meine Urkunden von der Wand abgefallen sind. Das kann für heute Nachmittag nichts Gutes verheißen... Danke Mama.

Samstag, 24. März 2012

...

Gerade noch einmal Glück gehabt, lieber Fred...

Der Poetry Slam ...

... ist ausgefallen; Ich habe Hunger; Meine Mutter beschäftigt sich schonwieder mit diesem CR; meine Hamlet-DVD ist noch immer nicht fertig; und Juni hatte leider Recht. "Du brauchst dich nicht zu wundern, wenn du dann wieder krank bist!" Der Frühling ist eben doch noch nicht ganz da. Frühlingsgefühle sprühen mal hier auf, und welken dann wieder da. Vielleicht liegt es auch an meiner Erkältung, dass ich das Telefon nicht klingeln höre. Aber viel mehr vermute ich, dass Fred meiner audrücklichen Bitte, wenn nicht sogar Aufforderung, mich heute Abend anzurufen nicht so wirklich nachgekommen ist. Anscheinend will er morgen tatsächlich nicht mit zu der Literaturpreisvergabe, zu der ich eingeladen bin. Das enttäuscht mich unglaublich, aber irgendwie versteht er das nicht. Wenn er ein Fußballspiel hatte, war ich auch dabei... Egal, ob er mich darum gebeten hat oder nicht. Aber das, was richtig weh tut, ist dass ich gerne zu seinen Spielen gegangen bin. Und falls er morgen mitkommen sollte, dann macht er das sicherlich nicht mit Gefallen.
Falls sich Fred dafür entscheiden sollte morgen auf seine Anwesenhet zu verzichten, dann soll er auch mit Konsequenzen rechnen. Dann werde ich ernsthaft darüber nachdenken, den Angriff "Beziehung" ein für alle mal auf sich beruhen zu lassen.

Dienstag, 20. März 2012

Aus Medienbegeisterung...

... habe ich heute den Medien-Test in Politik verpasst, bin aber nun endlich erneut fertig mit meinem Hamlet-Video, welches ich am Wochenende gelöscht habe.
Ich bin der neue Mel Gibson!

Und FFFFFFFFFFFFonnerwetter! Ich habe heute mein erstes wohlklingendes F-Dur auf der Gitarre spielen können.

 

Montag, 19. März 2012

Vegas, Fliegen, Klatsch

Ich könnte mir selbst 8x ins Knie und meinen Laptop 8x gegen die Wand schießen, wenn ich daran denke, dass ich nach gestrigen sinnlosen 7 Stunden Videobearbeitens (Upps, gelöscht...) heute feststellen muss, dass ich offensichtlich noch immer nicht den richtigen Ton für Schulaufsätze gefunden habe. Eigentlich eine Unverschämtheit zu behaupten, dass ein Mensch "zu kreativ" wäre...
Ansonsten durfte ich heute voller Freude in Physik, während alle anderen ein Schaltkreis-Experiment durchführten, meine medizinischen Kenntnisse an einer Fliege ausprobieren. Die Dinger sind wirklich wiederbelebbar. Ach wenn das doch nur auch mit Menschen möglich wäre...

Fred hört nicht einmal auf seinen besten Freund Albin, was seine Feinfühlsamkeit innerhalb einer Beziehung angeht. Nicht dass ich die sensibelste Freundin der Welt wäre... Aber gemein bin ich eigentlich nur selten.
Und dann hat's eben "Klatsch" gemacht... Kein Bedauern.

Samstag, 17. März 2012

Ersetzbar

"Fred... Willst du mit mir zusammen bleiben?"
"... Was soll denn das für eine Frage sein?"
"Weil ich das will."
"...Ich möchte nicht ins Ausland, Quodie... Man weiß nicht, was die Zukunft bringt."

Juni hat mir gestern erzählt, dass sie für ihren Märchenprinzen ihre ganze Zukunftsplanung umstrukturiert hat. 
Es war nur eine Testfrage... Aber offensichtlich ist es Fred nicht wert. Oder ich bin es nicht wert für ihn. Ich bin schlichtweg und ergreifend ersetzbar. 
Es gibt kein Liebeslied für mich...

There'll be no sunlight if I'll lose you.
There'll be no clear skies if I'll lose you.
Just like the clouds my eyes will do the same
If you'll walk away everyday it will rain.
Dieser Text erscheint mir nur noch leerer als zuvor.

Freitag, 16. März 2012

Ich schwebe nicht auf Wolken, ich bin cool!

The new Keinohrhase is born!

Bruce Springsteen erweist es eine Ehre, wenn ich in seinen Klassenraum trete; hilft mir dabei Frau Fell zu suchen und erkundigt sich von allein nach meinem Wohlbefinden! Aaaa... Ich will dich heiraten!

Donnerstag, 15. März 2012

Keinohrhasen ...

... haben nun einmal keine allzu lange Lebenszeit.
Gestern wurde in allen Zeitungen noch fröhlich freudig von dem behinderten Hasen "Till" berichtet, der ohrlos auf die Welt gekommen war und angeblich bald eine ähnliche Karriere wie das schielende Opossum Heidi starten würde. 
Schlecht stehen die Karten nur einen Tag darauf! Ein Kameramann tritt bei dem Filmdreh rund um Till auf den Hauptdarsteller selbst, der nun einige Parallelen zu den Loveparade-Besuchern letzten Jahres zieht: Zerquetscht.
Freds Opa hat tatsächlich sowas von Recht! "Das Leben ist hart, aber unangenehm." Und ein Wildschwein ist größer als ein Keinohrhase.

Mittwoch, 14. März 2012

"Lama auf Siesta"

Egal das Lama, Egal Bruce Springsteen*, Egal der Fred, Egal der Hamlet, ... ICH HABE FINALLY ENFIN EINE WEISSE STRUMPFHOSE! Come on, Hamlet! Jetzt geht's ab!
Zudem bin ich nun offiziell angemeldet zum Poetry Slam in einer Woche... Huisch huisch huisch!!!

*neuerdings mit Dreitagebart



Dienstag, 13. März 2012

CR

Hamlet wurde an die Wand geschrieben und Mama schreibt an die Wand. Ganz ehrlich... Was macht die Frau denn nur immer?! Mich packt da ja so ein unangenehmer Verdacht. Aber was soll's - Aus meinen Träumen habe ich ca. 1000 verschiede Taktiken einen Menschen zu töten, ohne dass auch nur einer davon Notiz nehmen würde.

 

Sympathisch ...

... wenn du mit deiner letzten Mühe versucht ein Lied auf Gitarre einzustudieren und feststellen musst, dass in dem Zimmer neben dir 2 Schlagzeuge lautstark anfangen zu hämmern, oder wie auch immer man dieses unvirtuose Getrommel nennen mag. Meine Virtuose zumindest unterbricht es.
Und das nennt man dann eine Schule wie eine Familie.


Ich langweile mich zu sehr ohne Fred. Ich habe echt keine Lust mehr auch nur einen Tag ohne ihn zu sein. Kleiner Mann, was nun?

Montag, 12. März 2012

18

"Ein Wildschwein ist gefährlicher als eine Schnecke."
"Das Leben ist hart, aber unangenehm."
Freds Opa hat sich als überaus liebenswerter Mensch erwiesen. Mein Problem ist es nur leider, dass die Menschen, die ich am meisten leiden kann, am meisten denken, dass ich sie überhaupt nicht leiden kann. 
Ich frage mich ganz ehrlich, welchen Eindruck ich bei Freds Großeltern hinterlassen habe... Sicherlich einen schrecklich langweiligen... "Oh Gott, die nickt nur und zieht gequält die Augenbrauen hoch!"
Aber was erwartet man auch, wenn man begrüßt wird mit "Hallo. Und du bist jetzt die Freundin von Ludwig*?"
Aber das alles ist letztlich nur Nebensache. Viel lobenswerter muss mein Vater erwähnt werden, der extra dem DHL-Auto hinterher fuhr um mein bestelltes Paket zu erwischen. 

Ich glaube, ich empfinde wirklich sehr viel für Fred. Ich verpasse nur jedes Mal den Augenblick ihm genau das zu sagen. Vielleicht ist es auch schon zu spät.

*Freds Bruder

 

Sonntag, 11. März 2012

Bald 18

Das Essen mit Freds Familie hat mich heute irgendwie traurig gestimmt. Selbstverständlich will man ihn das an seinem letzten Tag als 17-Jähriger nicht merken lassen.
Nur irgendwie gingen die Fragen Freds und meine Zukunft betreffend zu sehr auseinander. Auf irgendeine Art und Weise schien es mir, als würde niemand im Raum wirklich denken, dass Fred und ich nach dem Schulabschluss noch zusammen wären. 
Die Fragen waren gar nicht absichtlich böse gemeint. 
"Fred, wo willst du eigentlich studieren? ... Und du Quodie?" 
In keinster Weise in Zusammenhang gebracht... 
Und während ich so nachdenklich auf dem Stammplatz von Freds kleinem Bruder saß, der mir deshalb die ganze Zeit böse Blicke zuwarf, und ich mir zum ersten Mal richtig vorstellte, wie es tatsächlich wäre später nicht mehr mit Fred zusammen zu sein, klopfte dieser mir auf das Bein und meinte "In 20 Minuten fährt dein Bus."

Ich realisiere gerade, dass Fred nicht damit rechnet sein Leben mit mir zu verbringen. Dass es mir damit vielleicht nicht anders geht, spielt in diesem Falle keine Rolle. Fakt, oder zumindest Anmaßung, ist dass Fred genauso empfindet. Und damit ist doch jede Hoffnung verloren... Oder?

Samstag, 10. März 2012

Alter Falter...

Ich beschwere mich stets über Fred, dass er nicht zu sprechen wüsste, bla und Keks... Aber ich merke schon jetzt, dass es mir selbst schwer fällt, mich meiner Umgebung gerecht auszudrücken.
... Wer soll zum Frühjahrkonzert denn bitte dieses dämliche Gedicht verstehen?

Mittwoch, 7. März 2012

Uschknaxbämbuschpeng

"Schäm dich!" hätte heute den Nagel auf den Kopf, den Spargel auf den Topf und die Gorgel in den Sumpf geschmettert, wäre Fred auf die Idee gekommen, diesen Satz auszusprechen... Als ich mich gerade in Vollekstase mit Händen und Beinen neben Fred über Ungerechtigkeiten in unserer Beziehung erregte, während er mich bloß blöd grinsend ansah, ging plötzlich die Vordertür eines neben uns parkenden Autos auf und ein ziemlich lachender Mann trat heraus... Manchmal muss ich wirklich vom Gas treten. Wenn ich wütend bin, könnte ich Berge zertrümmern. Danach ist dann ja auch wieder gut, aber der Berg ist trotzdem kaputt. Ich hab schon alles ausprobiert. Bis 10 zählen nützt nichts... Da sammelt sich die Wut nur noch mehr an. Tief durchatmen ist nicht machbar... Weil Atmen in solchen Situationen einfach nicht drin' ist... Und andere Methoden kenne ich nicht. 
Scheiße... Ich glaube, Juni behält in minimaler Weise Recht... Ich bin manchmal echt schlimmer als meine Mutter. MINIMAL!!!

Dienstag, 6. März 2012

Rihanna, Die Sängerin von Rosenstolz und die Kuh von "Mr. Saxobeat"...

... haben alle eine ähnlich nervige Stimme.

Das war jedoch nicht mein Anliegen.
Heute ist etwas Komisches passiert. 
Ich bin irgendwie seit Sonntag-Nacht krank und habe heute nach Schulschluss der Anderen auf Freds Besuch gewartet. Irgendwie macht er so gut wie nie was falsch... Ich wollte ihn soeben eines fahrlässigen Freundes verurteilen, da klingelte es auch schon an der Tür.
Leider hat sich dann nur Eins und Neunundneunzig ergeben und wir gifteten uns an (Schrecklich, sobald ich nicht mehr kotzen muss, muss ich motzen.)... Offensichtlich ließ ich dabei Begriffe fallen wie "Idiot", er wäre wie mein trotteliger Ex-Freund, er würde keine andere Freundin finden, und letztlich hielt ich seinen Schuh aus dem Fenster mit der Drohung, ich würde ihn fallen lassen, wenn er sich nicht bei mir entschuldigte... Letzteres war vielleicht ein wenig Psychatrie-reif, aber das verursachten sicherlich nur die einzelnen Gifte, die selbst jetzt noch durch meinen Körper fließen.
Als er sich dann anzog, um zum Bus zu laufen, meinte er
"Tschüss!"
"Tschüss, oder Tschüss-Tschüss?"
"Ich habe gesagt: Tschüss!"
Ja, vielleicht hätte ich auch präziser nachfragen können...
Als ich ihm fünf Minuten später folgte, traf ich ihn verdächtig nahe an unserem Haus an (Schlussfolgerung: Stand noch zu lange vor unserer Tür; langsames Laufen), also musste ich mich regelmäßig hinter Autos verstecken, dass er mich beim Umdrehen auch nicht entdecken konnte.
Die Tatsache, dass ich ihm bis dahin zum Bus gefolgt war, war eine geistige, moralische, und allgemein niederschmetternde Niederlage. Ich kann mich an kaum ein Wort erinnern außer: "Da, Quodie... Da kommt mein Bus! Tschüss!" und dann dieser hochgezogene-Augenbrauen-Blick, den ich sonst so hasse, aber diesmal einfach nur traurig fand...

Sonntag, 4. März 2012

Der Sonntag...

... hat sich unbeabsichtigterweise zu einem Fred-freien Tag entwickelt. Kein Besuch, kein Anruf, nichts.
Stattdessen bleibt mir viel Zeit mich nach draußen in die letzte Kälte des vergangenen Jahres zu begeben und auf Druck Inspirationen für Frühlingsgedichte zu beschaffen.
Dabei ist mir klargeworden, dass man eigentlich erst inspiriert ist, wenn einem die Worte fehlen. Ich denke daraus bildet sich dann soetwas wie der Schreibedrang, der einfach nur den Hunger sättigt, doch bitte deine Gefühle in Worte fassen zu können.
Als ich da allein auf dem großen Feld stand und auf die Stadt blickte, wollte ich nur noch allein sein. Nie mehr mit Menschen reden, Fred verlassen, den Sommer abwarten und am liebsten den ganzen Tag im Gras liegen bleiben. Aber als die Abenddämmerung anbrach, hatte ich urplötzlich keine Lust mehr auf Luft. Ich rannte den restlichen Weg sogar bis zum nächsten Haus. Und da fiel mir auf, dass das nicht Ich war... Sondern irgendwer dazwischen.





Dresden in Prag in Budapest

Als ich gerade ein neues Lied auf meiner Gitarre ausprobiert habe zu spielen, kam mir plötzlich wieder ein ganz schreckliches Bild aus einem Traum vor Augen. 
In dem Traum ging ich mit einem Mädchen aus meiner Klasse durch Budapest und blieb vor einem Erker-Haus stehen, deutete auf den 5. Stock und meinte "Hier habe ich ein Jahr lang gelebt." (Ja, keine Ahnung... Das entspringt meiner Fantasie...) Und plötzlich ging die Tür, die einfach ins Leere führt, auf und ein kleiner Junge rannte vorwärts. Er konnte sich dann noch an der Regenrinne festhalten und winselte ganz schrecklich, von drinnen hörte man Stimmen, die seinen Namen riefen und meinten: "NICHT DURCH DIE TÜR GEHEN!!", aber in dem Moment hatte der Junge keine Kraft mehr in seinen Händen und fiel aus dem 6. Stock herunter auf den Betonboden. Das sah ich alles aus Vogelperspektive und ich habe noch ganz genau das Geräusch im Ohr, wie der Junge mit dem Kopf auf dem Boden ankam. Im Traum kann man nicht einfach seine Augen schließen und wegsehen. Das geht nicht.

Samstag, 3. März 2012

Weiße-Strumpfhosen-Fetischisten...

... sollten nicht in diese Stadt ziehen. Ich habe sämtliche Läder abgeklappert, doch alle schüttelten den Kopf bei meiner Frage: "Haben Sie weiße Strumpfhosen?". Ich glaube, ich konnte in jedem ihrer Gesichter lesen: "Stimmt, wieso haben wir eigentlich keine?". Juni meint, dass sie aus der Mode wären... Ich bin eher der Meinung, dass schlichtweg keine weißen Strumpfhosen für diese verkeimte Stadt produziert werden.
Armer Hamlet.

Die blöde Optiker-Kuh, die mir damals keine Brille geben wollte, schaute mich heute nur wieder blöd an, als ich nachfragte, ob sie weiße oder rote Kontaklinsen hätte. "Jetzt mit Sehstärke?"

 


Donnerstag, 1. März 2012

Delfine im Universum

Während ich allein an meinem Schreibtisch auf meinem Reis rumschmatze und mit Fred telefoniere, rufen ihn seine Eltern zum Abendessen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass schon darin zu lesen ist, von welcher Struktur und Ordnung Fred geprägt ist. Seine Urlaube werden nicht erst 2 Tage vor Ferienbeginn geplant; in seinem Zimmer stehen mit Sicherheit keine Bücherstapel herum und auch sein Schrank fällt nicht wegen Überfüllung von Kuscheltieren und Klamotten auseinander... Irgendwie fühle ich mich trotzdem so ganz wohl. Ich weiß zwar, dass man manche Dinge verkonkretisieren sollte, jedoch lebe ich in gewisser Weise zeitlos. Das Schlimmste daran ist jedoch, dass es mir gefällt ohne mich hundertprozentig wohl zu fühlen.

"Quodie, was meinst du wäre der fehlende Akkord für die perfekte Harmonie? Sing einfach richtig heraus! Die Subdominante brauch dir nicht peinlich zu sein. Hier ein Vorschlag meinerseits, aber schön Tempo halten, ja? Dubdadubdadubdubdubdaduuu! Du kennst doch die Blues-Tonleiter?!"
Einmal auf die Fresse und Judogriff aus Lektion 1. (Bereits in der ersten Judoschulstunde musste der Krankenwagen für eine Mitschülerin gerufen werden. Das verspricht Motivation für das nächste halbe Jahr.) Wieso müssen Klugscheißer-Experten immer so aufdringlich klugscheißerisch klugscheißen? Da vergeht einem jegliche Lust in dieser blöden Jazz-Band zu singen... Das kann ich ohnehin nicht! Wer sich beim Hören schiefen Gesangs so arg fremschämt, sollte sowieso nur äußerst selten ans Mikrofon treten. 

Und dann kam Frau Fell noch zu mir.
"Quodie, du schreibst doch dieses Jahr wieder ein schönes Frühlingsgedicht für das Frühjahrkonzert?"
"Ähhh... Ich weiß nicht, Frau Fell! Mir fällt langsam nichts mehr ein."
"Aber du hattest doch jedes Jahr bisher eins!"
"Eben darum."
"Ach was, das kriegst du schon hin ich freu mich! Tschüüüss!".
Die Schule spielt verrückt...

Und meine Mathenachhilfeschule auch. Als mir mein Mathelehrer vorhin vorhalten wollte, dass ich eine bessere 3-dimensionale Vorstellungskraft bräuchte, deutete er auf das Bild neben mir an der Wand. "Das ist doch auch nur Betrug! Schau hin! Das sieht aus als wäre der Delfin im Vordergrund und der Saturn dahinter. Aber letztlich ist es doch auf einer Ebene!"
Anschließend konnte ich mich nichtmehr konzentrieren. Ich starrte nur noch dieses hässliche Bild von Delfinen im Universum an.