Sonntag, 31. Juli 2011

"Jetzt komm' doch mal von deinem Thron herab!" ...

Unser beschwerdenloses Beisammensein

... "Ja, ich komme gleich zu dir in den Dreck gekrabbelt!"
Wer das große Bedürfnis dazu verspürt, jemanden zu erniedrigen, sollte sich doch auch darauf gefasst machen, dass er es ebenso zurück bekommt, oder etwa nicht? Manche Menschen kann man eben einfach nicht verstehen. Fred spinnt manchmal... Ich habe ihn ja wirklich gern, und bis gestern Abend war ja auch noch alles wunderschön. Aber dann habe ich heute diese Scheiße geträumt, dass er ganze GBs gefüllt mit Fotos und Videos seiner Ex-Freundin hat, die ich beim unwissenden Durchstöbern seines Computers zufällig entdeckte. Jaaaah, dass das nur ein Traum war, weiß ich auch selbst, aber jeder kennt das Gefühl, sich nach einem Traum einfach bananig zu fühlen und demnach auch ein wenig wutig wird.
Ich glaube... oder besser gesagt: Leider weiß ich, dass Fred in diese alte, vergangene, blöde, doofe, und abermals "leider" hübsche Freundin sehr verliebt war. Als wir vor 3 Monaten zusammen gekommen sind, habe ich zu ihm gemeint, dass mir seine Vergangenheit egal sei, und dass die Gegenwart und die Zukunft für uns beide zähle. Das wirft er mir auch immerwieder vor, wenn ich anfange in unseren alten Beziehungskisten rumzugraben... Aber so cool und tolerant ich mir auch vorkam, als ich ihm genau dieses Versprechen gab, umso dämlicher komme ich mir jetzt vor, wenn ich mal ein wenig eifersüchtig auf Dinge reagiere, bei denen andere schon ausgerastet wären... Wirklich!! Ich meine... manche lesen ja regelmäßig die SMS ihrer Partner, checken ihre E-Mails, verfolgen sie in jeden Klub, zerstören die Handys bei bloßem Verdacht auf Fremdgehen, oder morden sogar.... jaaah, sowas soll's schonmal gegeben haben. Also allen Ernstes: Was regt sich dieses blöde Ferkel über MICH auf?
Außerdem finde ich gaaanz langsam, dass es mal an der Zeit wäre, für einen von uns beiden, die magischen 3 Worte zu sagen. Aber immer dann, wenn ich vermute, dass es aus Freds Mund kommen könnte, endet sein Satz in etwa so: "Quodie, ich..." (Angst, Schweiß, Zitter, HILFE!! - Hört der meinen Herzschlag???) "...habe Hunger!" ALSO BITTE!
Aber wo sollte zwischen dem ganzen Anspruch, den er sich auf bloße Küsse nimmt, auch Platz für 3 Worte sein, wenn mir das Wort, von einem weiteren Kuss, bereits nach zwei Silben wie "Du bist..." abgeschnitten wird?
Ach vollkommen egal... wenn Fred weiter auf kleine spaßige Beleidigungen reagiert wie ein Fisch im Aquarium, der rasend erschrocken wegflitzt, sobald man amüsant gegen das Glas tippt, kann ich auf die elenden, unbedeutenden, beschissenen, abstrakten, kacki-macki-fucki-backi 3 Worte verzichten... Blöder Popopopo-Freddi.

Samstag, 30. Juli 2011

Ich glaube, zum ersten Mal in meinem 16-jährigen Leben, ...

... kann ich von mir behaupten, dass ich mit einem Menschen rundum und bedingungslos zufrieden bin. Und wenn ich zufrieden sage, dann meine ich auch nicht mehr und nicht weniger, sondern genau das - zufrieden. Bei genauer Wortauseinandernahme, fällt das Wort "Frieden" ab. Ich bin mit ihm zusammen und ich verspüre in jeder Hinsicht ein friedliches Beisammensein. In Gemeinschaftskunde habe ich letztes Jahr gelernt, dass es zwei verschiedene Theorien vom Frieden gäbe. Der eine stammt von Thomas Hobbes, der andere von Immanuel Kant. Irgendwas von positiv -und negativem Frieden habe ich noch aufgegabelt, damals im Unterricht. Keine Ahnung mehr, wie genau das war, aber auf jeden Fall beschreibt der eine (klingt als "positiv" plausibel geschlussfolgert) den dauerhaften Frieden der Menschen, die glücklich sind und sich gut fühlen oder so. Der andere betont nur den Prozess des Waffenstillstands. So... wenn ich jetzt aber sage, dass ich mit dieser einen Person wirklich und tatsächlich zuFRIEDEN bin, dann ist das eine Mischung aus beidem. Ich bin in seiner Gegenwart immer glücklich, fühle mich gut und stark und sonen kitschigen Kram.. Und doch empfinde ich selbst bei kleinen Schlachten, die mich tatsächlich manchmal an ein rieses Kriegsheer denken lassen, auf dem sich mittelalterlich gekleidete Menschen mit Pfeil und Bogen gegenseitig die Birne durchspießen (solche Filme mag ich nicht), ääähhm, genau und doch empfinde ich selbst bei kleinen Schlachten, in denen ich manchmal böse, zickig oder einfach genervt bin, eine Art Wut (also ---> Krieg), jedoch gleichzeitig habe ich das Bedürfnis, den Streit abzulegen (innerlich demnach ---> Frieden). Der Prozess des Waffenstillstands lässt mich also ganz einfach in seine Arme fallen, obwohl der positive Frieden (der glaub ich von Kant stammt, köpft mich wenn ich falsch liege) schon längst erreicht ist zwischen uns beiden. Heißt das, dass Frieden = Glück ist? Falls ja, dann ist die Sache meiner Meinung nach jedoch kein eineindeutiges Ding, sondern der Pfeil verläuft nur von Frieden nach Glück.
Meinen kleinen Friedens(-und Glücks)stifter nenne ich Fred.
Es gibt keinen Weg zum Frieden? - Frieden ist der Weg. Gandhi wäre stolz auf mich.

Fred & Quodie

Freitag, 29. Juli 2011

Als ich neulich abends auf dem Klo saß, ...

... kam mir urplötzlich der Gedanke, ein Blog zu eröffnen. Viel länger als es eigentlich nötig gewesen wäre, saß ich also im Bad und überlegte, ob es tatsächlich so eine gute Idee wäre, mein wunderwunderschönes Tagebuch nun in die Wüste zu schicken und zu schreien, während ich wutentbrannt mit beiden Füßen in den Sand stampfe: "Verpiss dich, du bescheuert altmodisches Tagebuch! Ich habe die Schnauze voll von dir und deinen ewig störrischen, widerspenstigen Seiten, auf denen ich mir schon die Finger wund geschrieben habe!" Weinend schaut es zu mir auf. Mit jeder Träne, die ihm über die Seiten läuft, verwischt ein kleines bisschen von der Tinte, mit der ich sorgsam und jeden Abend in das kleine Büchlein eingetragen habe. "Nun gut!", meint es eingeschnappt, sich die nassen Augen trocken reibend, "Wenn es wirklich dein Wunsch ist, dein Leben öbszon ins Internet zu stellen, so tu das! Mach doch! Na los! DU kleine blöde (...)" Mehr höre ich mir nicht an, sondern schlag es einfach zu. So ist es doch immer... Das, was am Verlassen so schrecklich weh tut, ist der Abschied.
Mit einem Fuß trete ich die Badtür auf, stelle mich breitbeinig wie Superman, die Arme in die Hüfte gestemmt, in die Türangel, bereit, mir ein Blog zu errichten. Aber es fühlt sich trotz allem gut an, noch in der Gewissheit zu leben, dass wenn mich die Sehnsucht packt, noch über die alten Seiten meines wunderschönen alten Tagebuches streichen zu können, auf dessen Seiten noch immer einige von Tränen verwischte Buchstaben zu finden sein werden.

Mein Name ist QuodieModo. Quodie quasi wie Clodie, Modo wie quasi Modo... Ganz genau: Quasimodo. Willkommen in meiner Welt!