Freitag, 29. Juli 2011

Als ich neulich abends auf dem Klo saß, ...

... kam mir urplötzlich der Gedanke, ein Blog zu eröffnen. Viel länger als es eigentlich nötig gewesen wäre, saß ich also im Bad und überlegte, ob es tatsächlich so eine gute Idee wäre, mein wunderwunderschönes Tagebuch nun in die Wüste zu schicken und zu schreien, während ich wutentbrannt mit beiden Füßen in den Sand stampfe: "Verpiss dich, du bescheuert altmodisches Tagebuch! Ich habe die Schnauze voll von dir und deinen ewig störrischen, widerspenstigen Seiten, auf denen ich mir schon die Finger wund geschrieben habe!" Weinend schaut es zu mir auf. Mit jeder Träne, die ihm über die Seiten läuft, verwischt ein kleines bisschen von der Tinte, mit der ich sorgsam und jeden Abend in das kleine Büchlein eingetragen habe. "Nun gut!", meint es eingeschnappt, sich die nassen Augen trocken reibend, "Wenn es wirklich dein Wunsch ist, dein Leben öbszon ins Internet zu stellen, so tu das! Mach doch! Na los! DU kleine blöde (...)" Mehr höre ich mir nicht an, sondern schlag es einfach zu. So ist es doch immer... Das, was am Verlassen so schrecklich weh tut, ist der Abschied.
Mit einem Fuß trete ich die Badtür auf, stelle mich breitbeinig wie Superman, die Arme in die Hüfte gestemmt, in die Türangel, bereit, mir ein Blog zu errichten. Aber es fühlt sich trotz allem gut an, noch in der Gewissheit zu leben, dass wenn mich die Sehnsucht packt, noch über die alten Seiten meines wunderschönen alten Tagebuches streichen zu können, auf dessen Seiten noch immer einige von Tränen verwischte Buchstaben zu finden sein werden.

Mein Name ist QuodieModo. Quodie quasi wie Clodie, Modo wie quasi Modo... Ganz genau: Quasimodo. Willkommen in meiner Welt!


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