Montag, 9. April 2012

Fred... oder so ähnlich!

"Quodie, wie heißt der Typ da am Grill?" - "Ähhhhh... Ich glaube Frrr.....ed, oder so ähnlich."

"Nun bin ich so riesig wie du!"
Vor genau einem Jahr habe ich Fred kennen gelernt.
Ob ich ihn wirklich nicht kannte, oder mir das nur einreden wollte, kann ich im Nachhinein leider nicht mehr nüchtern beurteilen.
Auf der Geburtstagsparty von Albin und Seife unterhielt ich mich das erste Mal mit ihm über tiefgründigere Themen als:
"Ist Niklas im Klassenzimmer?"
"Borr... Dir hängt dein Kaugummi voll raus!!"
"Hallo!"
oder
"Niklas war gar nicht drinnen!"

Trotz ausgekotzter Marshmallows, reingemampften Kartoffelsalats und schrecklich penetranter Kreischstimme an jenem Abend, muss ich in irgendeiner Art und Weise attraktiv auf ihn gewirkt haben.
Und auch er wirkte attraktiv auf mich, trotz Rumfickgeschichten, die um die Schule gingen, Sweet Home Alabama, Traum von Amsterdam und diversen Kommunikations- und Interessensdifferenzen.
Der Erstkontakt, der uns jedoch zu dem anderen aufblicken ließ, befand sich um das Lagerfeuer herum. So einigten wir uns auf die ausgekatschte Frage nach dem Sinn des Lebens und dem Zweifel an unserer Religion.

Ich kann mich daran erinnern, dass ich Fred an jenem Abend vor einem Jahr absichtlich am Bein berührt hatte, als ich mir einen Pfefferminz-Schokoladen-Stängel nahm. 

Zuerst dokumentierter Blickkontakt zwischen Fred & Quodie

Und dass mich zu Nina Hagens "Du hast den Farbfilm vergessen, mein Michael!" der Betrunkenen, Freds Freund und Nachbar urplötzlich vom Stuhl zerrte und mich in die Masse quetschte, hatte zur Folge dass ich geradezu umzingelt von den Jungs war, und nicht wirklich wusste wo meine Arme einen Ausweg finden könnten, blau anzulaufen und abzufallen. Die Lücken, in die sie rutschten waren die Hüften von Fred und der Druck von außen presste meine Arme so fest um ihn, dass wir uns einen Moment einfach nur umarmen mussten.

Als wir beide ein wenig später nebeneinander saßen, stellte das Kribbeln in meiner Nase fest, dass Fred nach Berliner Hotelzimmer roch. 


Und dann ging plötzlich das Licht aus. Stromausfall. Wie in einem dieser schlechten Hollywood-Filme. Freds Arm landete plötzlich auf meinen Schultern und sein Atem war ruckartig so deutlich zu spüren wie das Pochen in meinem Herzen.
Auch wenn wenig später auf diesem Vorfall einige Gerüchte basierten, haben wir uns erst einige Wochen danach zum ersten Mal geküsst.

Als ich am nächsten Morgen auf der mittlerweile ausgeklungenen Party aufwachte, hoffte ich inständig darauf, den letzten Abend so schnell wie möglich zu vergessen. Fred behielt den Abend ziemlich gut im Gedächtnis. 
So wie der Rest der anwesenden Gäste und wenige Stunden später die gesamten Jahrgänge.


Fred teilte mir heute mit, dass er mich schon an dem Abend von Albins und Seifes Geburtstag küssen wollte. Und ich - Ich muss das zugeben - hätte nichts dagegen gehabt... Der letzte, den ich geküsst hatte war Felix Sauer und das war mittlerweile schon über ein Jahr her. Das hätte für diesen Abend eventuell Unterhaltung und Vergnügen bedeutet, wäre jedoch nicht auf eine ernsthafte Beziehung gestoßen. 
Kein Licht, keine Blicke, der Arm.
Aber, wie Fred es auszudrücken verstand, hielt ihn das Schicksal davon ab.

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