Sonntag, 5. Februar 2012

Nicht zu Übertreiben...

... ist für die meisten Jungs auch noch unheimlich schwer, wenn sie ausdrücklich darum gebeten werden und ganz genau wissen, dass sie nach der Party bei ihrer Freundin übernachten werden.
Ich glaube, ich habe heute das Geheimnis des Betrunkenseins erfasst. Es lässt sich nur schwer beschreiben, aber die Worte "Willkür" und "Totale Kontrolle über die Nichtkontrolle" kommen darin vor. Ein Klassenkamerad, der heute Abend auch auf der Geburtstagsparty des 18-Jahre-alt-werdenen war und den Chemie-Leistungskurs besucht, war zwar besoffen ohne wenn und aber, war jedoch dennoch im Stande den Kopf über Fred und die ganzen anderen über dem Schneehaufen hängenden zu schütteln "Ojojoj... Immer übertreiben!"
Fred liegt jetzt also in meinem Bett und kotzt vermutlich mein ganzes Zimmer voll. Eigentlich müsste ich doch sauer auf ihn sein, mich darüber aufregen, dass er mit dem Mädchen, die so offensichtlich in ihn (und nebenbei noch 1000 andere Jungen) verknallt ist, eine ganze Schnapsflasche geleert hat; dass ich morgen vermutlich nichts mehr mit ihm anfangen kann; der Geruch von Erbrochenem in meinen Klamotten hängt; und dass er beinahe das Auto des Vaters einer Freundin vollgekotzt hätte (der Polizist ist... Insofern das etwas mit diesem Sachverhalt hier zutun hat.) Stattdessen streiche ich ihm immerwieder die kotzedurchtrieften Locken aus dem Gesicht und antworte auf das kaum verständliche "Tut mir so leid." nur mit "Ach, das brauch dir doch nicht leid zutun."
Auch wenn das mutmaßliche Besaufen auf seine eigene Art und Weise asozial ist, verhalten sich wenigstens die Betroffenen manchmal noch sozial.
Sozialhelfer wöllte ich allerdings nicht werden. Aber echt nicht.

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