Dienstag, 28. Februar 2012

Cimer & Haute Couture

Ich reagiere allergisch darauf, wenn mich meine Mutter ignoriert. Ich sehe darin keinen einzigen pädagogischen Wert, mit seinem Mann und seiner Tochter an einem Tisch zu sitzen und bei jeder Erzählung, die das Kind gezielt auf seine Mutter loslässt mit diesem hässlichen arroganten Blick mit hochgezogenen Augenbrauen (Oh Gott, wie ich diesen Blick hasse!) weiter Reis zu mampfen. 
"Mama, du hast dein Oberteil zweifach falsch'rum an."
"Unser finnischer Austauschpartner sieht genauso aus wie der finnische Mann von Tante Thu!"
"Was ist denn das für Fleisch?"
"Haben wir noch Nutella?"
"Willst du was trinken?"
Dabei biete ich meinen Eltern so gut wie nie etwas zu Trinken an. Immer der gleiche ignorante Blick auf unseren Glastisch, als hätte ich nichts gesagt. 
Wenn ich dann hoch in mein Zimmer gehe, fängt sie sicherlich an wieder über mich zu sprechen, doch sobald sie die Möglichkeit hat, Worte mit mir auszutauschen bin ich wieder vergessen. Und das seit Freitag. Wegen nichts. Wirklich nichts. Ich kann mich an nichts erinnern, was ich denn falsch gemacht haben könnte... Außer vielleicht zu atmen.


In der gestrigen Nacht, als mich mal wieder so ein schrecklicher Todestraum verfolgte, brachte sich eine Frau in unserem Nachbarshaus um.
Die Frau ging genauso abrupt wie der Winter. Der Schnee ist einfach so gegangen. Als hätte ihn ein Wintersturm fortgetragen.


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