Freitag, 17. Februar 2012

Die Liebe macht reifer. Eindeutig.

"Und das Schlimmste ist, dass ich es nicht machen und durchhalten werde."
Ich habe es gemacht, und ich habe durchgehalten. Und ich habe gewonnen.
Meine Schwäche ist die Zeit. In jeder Hinsicht. Ich bin stets unpünktlich, habe nicht im Gefühl wann eine Minute um ist, habe keine Tageseinteilung und meistere meinen Tag in jeglicher Unregelmäßigeit.
Das Schlimmste ist jedoch nicht, dass ich nichts "mache" und nicht "durchhalte". Das Schlimmste ist, dass ich mich nicht von meiner Vergangenheit trennen kann. Ich bin ein symbolischer Mensch und ein Blick in meine Erinnerungskiste genügt um mich an tausende Dinge zu erinnern, die ich längst verdrängt hatte. Ich bin mir nicht sicher, ob es tatsächlich möglich ist alte Dinge wieder aufleben zu lassen. Denn es fehlt an einer Sache, die man zu Anfang lieber für sich gewinnen wollte. Das Neue.
Dinge werden nicht mehr so wie sie waren. Die Dinge gewinnen an Bierbauch, Bart und Staub. Verlieren an Charme, Stil und Glanz. Nur in unserer Erinnerung bleiben sie perfekt.
Wie kann ein kleines Mädchen urplötzlich dazu in der Lage sein, ihren Gefühlen Worte zu verleihen und den Worten Gefühle? Die Liebe macht das. Wo man anfänglich startet wie ein kleines Kind, steht am Ende ein kurzer Moment, in dem man erwachsen ist. Erwachsen bedeutet Reife, doch alt ist nicht gleich reif. Ich denke, wer die Liebe nicht erfährt, dem fehlt ein Stück zum Erwachsenwerden. Zum Reifen.
Und plötzlich steht man inmitten eines Tunnels. Man wendet und dreht sich. Doch es laufen nur Menschen vor dir. Wenn du rennst, wenden sie sich um und halten dich für kindisch, wenn du das Tempo ablegst. Doch wenn du rennst, ohne dass sie schauen, könnte man das Leben in Zeitlupe abspielen. Der Wind weht durch das Haar, die Mundwinkel bewegen die Augen. Doch erst am Ende des Tunnel wartet das Lächeln. Doch stets dreht sich einer um. Die Zukunft. Und die Vergangenheit rennt dir hinterher.

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