Samstag, 3. Dezember 2011

"Stille Nacht" im Trauerrhythmus klingt einem als Restohrwurm durch den Kopf ...

... wenn man vermutet, sich gerade von seinem Freund getrennt zu haben. 
Ich saß einfach nur Ewigkeiten auf der Kinderschaukel vor unserem Erzfeind-Gymnasium und stierte über die Stadt, die man aus dieser Ebene gut erkennt. Die Weihnachtsmarktmusik einige hundert Meter weiter war nichtmehr zu hören, und auch die Hundebesitzer, die an mir vorbeikamen, schienen auf lautlos gestellt worden zu sein.
Wie beruhigend ist es, wenn die Temperatur Anfang Dezember noch 8 Grad beträgt, und dir der Wind so stark ins Gesicht spuckt, dass du aufwachst. Wenigstens weiß ich dann, dass auch er nichtmehr wirklich weiß, was er machen soll.
Genau in dem Moment, da ich mir einredete, dass ein Leben ohne Fred ein viel leichteres wäre, tauchte eine blonde Wolke oberhalb der großen Treppe auf, auf die ich die ganze Zeit gesehen hatte, und schritt direkt auf die zweite Schaukel neben mir zu.
Man kann sein Leben nicht gestalten wie einen Kinofilm. Filme beschreiben nämlich immer nur besondere Situationen... die die sich vom Alltag abheben, und die in Echt besser nicht vorkommen sollten. Und wer sich wünscht, ein spannenderes Leben zu führen, der ist ein Vollidiot. Filmleben sind Scheiße. Und sie finden ihren einzigen Trost in sich selbst - Dem Film.

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